Wie in allen Schwellenländern, vor allem in denen mit hoher Inflationsrate, etabliert sich Wohlstand in Betongold: für jedermann gut sichtbar, hält relativ lange, nützt der Familie. Das Problem in Vietnam sind die Grundstücke. Die wurden mit jeder Erbschaft kleiner. Das Resultat sind schmale Streifen, die je nach Budget maximal bebaut werden. Das sieht dann ganz ohne Photoshop so aus:
Während dieses Haus wie ein Brett auf dem Feld steht, gibt es auch megakitschige Protzpaläste größeren Ausmaßes. Das sind dann Verwaltungsgebäude von Fabriken oder auch Privathäuser, die mal schnell Versailles oder italienische Paläste der Renaissance oder das Capitol kopieren. Bisher haben wir die bombastischsten Exemplare leider nur vom Bus aus gesehen. Es gibt sie aber auch in kleineren Dimensionen wie hier in Da Lat:
Ansonsten ist typisch, dass man nach Kassenlage zustückelt.
In Hanoi führt diese Bauweise dazu, dass Wohnungen oder Hofbauten im hinteren Bereich einer Häuserzeile nur über schmale Gänge zu erreichen sind.
Und das wilde Bauen zeigt sich auch in dem erforderlichen Nachziehen mit der Infrastruktur. Auch da hatten wir oft den Eindruck, dass Kabel über Kabel gelegt wird.