Jan, ein Kollege von Claudia, empfahl uns den Besuch des Museums der römischen Zivilisation. Das bescherte uns auch gleich noch einen Abstecher in die Moussolini-Zeit, denn in einem typischen Bauwerk das damaligen Gigantismus befindet sich dieses Museum.
Im Inneren befinden sich fast nut Abgüsse und Modelle, aber eben geordnet und nicht über die ganze Stadt verteilt. Sehenswert ist das riesige Stadtmodell, welches das antike Rom zeigt. Wie ein riesiger Comicstrip wirkte auf uns der Abguss der Trajan-Säule nebst Erläuterung der dargestellten Handlungen. Er beschreibt die Eroberung Dakiens, also des heutigen Rumäniens. Die Rumänen müssen das jedoch als pure Propaganda betrachten, denn bekanntlich sehen sich ja viele Rumänen als ganz wesentlichen Teil der römischen Geschichte, ja der römischen Nation. Rumänien ist nicht erobert worden, Rumänien war irgendwie immer schon dabei!
Der italienische Gigantismus findet jedoch auch ein Stück Verlängerung in die Gegenwart. Als sei er ansteckend, sehen wir in der Umgebung der Moussolinispuren neue Ansätze.
Hier kamen wir übrigens pünktlich zum Fertigstellungstermin eines dieser Bauwerke: das Baustellenschild ist der Beweis!
Die Angaben zu der Bausumme wurden gleich mehrfach überklebt. Immerhin hat man so bei der Herstellung eines neuen Baustellenschildes gespart. Da könnt ihr was lernen, liebe Freunde vom BER! Und hier das Ergebnis:
Das wird mal eine Kongresshalle.
Gestern war Ostersonntag. Das nahm Claudia zum Anlass, in der Kaufhalle eines der gigantischen Ostereier zu kaufen, mit denen die Italiener seit einigen Tagen in Scharen durch die Stadt laufen. Das bekam Simon dann zu Ostern und hier die Überraschung:
Das ist der Inhalt (Ganz ehrlich! Wir haben da nichts weggefressen zur Verschlimmerung des Fotos!).
Na gut, sind wir nicht unfair. Da war noch ein Zettel bei, mit dem man an irgendeiner Lotterie teilnehmen kann.
Da haben wir es doch vorgezogen, lieber auf einen der Trödelmärkte zu ziehen. Gekauft haben wir bis auf einen Wollknäuel und eine Häkelnadel für Simon allerdings nichts. Oder haben die zahllosen Händler aus Pakistan, Bangladesh und Afrika in österlichem Eifer die guten Sachen versteckt? Nur bunter Plunder! Trotzdem, liebe Römerinnen und Römer, greift öfter mal zu hier. Denn in der Modestadt Rom laufen alle wie in Berlin rum: schwarz, grau, braun.
Diese Ecke des Trödelmarktes bei Trastevere hätte übrigens gut und gerne auch in Rumänien sein können, oder in Kenia.
Aber was macht das schon bei blauem Himmel, ihr lieben Frosties in Deutschland. In Trastevere könnte man ewig schlendern.
Apropos schlendern: hier wurden wir Zeuge des Römischen Ostermarsches:
Berlusconi hat übrigens dafür gesorgt, dass selbst am Ostersonntag nach Belieben die Läden geöffnet werden können, auch nach 18.00 h noch.
Mit Jan sind wir abends Essen gewesen und haben im Anschluss noch eine schöne Bar in Trastevere besucht. Eine Bar, die einfach „BAR“ heißt, und wohl seit 30 Jahren bis auf die Label der Schnapsflaschen kaum eine Veränderung erfahren hat.
Hier der Barkeeper, der in unglaublichem Tempo die Getränke kredenzte oder auch mal ein Eis bereitete. Das Tempo konnte er halten, weil es eine prima Arbeitsteilung gibt. Kassiert wird nämlich an einem Extratresen und bezahlt wird als erstes. Hier der Kassierer, der wohl auch schon seit 30 Jahren auf seinem Stühlchen sitzt.