Es bringt nicht viel, in der Steppe eine Stadt zu bauen. Irgendwie bleibt die Steppe der Sieger. Alles ein wenig braun, gelb, grau, vertrocknet, windig. Aber die Bewohner von El Calafate kämpfen hartnäckig. Es gibt eine Allee mit Pappeln, einen kleinen Park um die Zentrale für den Nationalpark. Dort findet man nicht nur wichtige Exemplare der Flora, sondern auch allerlei verrostete Maschinen, die irgendetwas mit der Geschichte der Region zu tun haben, u.a. zwei heruntergekommene alte Zapfsäulen, die mitten auf der Wiese stehen. Die Gastronomie ist gut und es wimmelt von Souvenirläden. Aber keine Stadt, in der man gleich ganze Tage schlendernd verbringen möchte.

el-calafate.jpg …der aufregende Blick auf El Calafate …

So musste ich meine zwei Süßen nur ein bisschen überreden, nach der etwas in die Länge gezogenen Anreise hierher noch einen Ausflug zu machen. Eigentlich war beiden eher nach einem Gammeltag zumute, den es dafür heute geben wird.

Dann aber saßen wir im Bus zu dem ca. 80 km entfernten Gletscher Perito Moreno. Das war dann ein wirklich tolles Erlebnis. Der ist nämlich riesengroß, irre blau und kalbt ständig.

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Immerzu hört man das Eis beängstigend knirschen und knacken. Zunächst gibt es ein Geräusch wie einen Gewehrschuss, dann donnern mehr oder weniger große Eismassen in den See vor der Gletscherzunge.

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Wasserfontänen schießen in die Luft, der See brodelt, dann ist wieder nur das Rauschen des Baches zu hören, der aus dem Mundloch quillt. Das kann man sich von verschiedenen Aussichtsplattformen immer wieder anschauen und Simon war begeistert.

Heute fliegen wir nach Bariloche, um von dort die Anden „mit dem Boot zu überqueren“, was über mehrere Seen führt und uns wieder nach Chile bringen wird.