Das war für Eltern und Kind gleichermaßen interessant: Simon hat Schafe, Wildschweine (!), Ziegen, Hunde und junge Stiere aus nächster Nähe bestaunen dürfen. Die Eltern waren fasziniert, was ein junger Mann, der aus Deutschland nach Chile auswandert, in 14 Jahren alles aufbauen kann. Hubert, der Besitzer der Bavaro Beach Lodge, hat uns gestern (02.02.07) mitgenommen auf seine Farm.

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Hubert begann mit einer Hütte ohne Strom und fließend Wasser in den Bergen. Aus der wurde nach und nach das Bauernhaus. Es kamen ein kleines Sägewerk, Stallungen, ein beachtlicher Maschinenpark und Wege über das ca. 1.000 ha große Gelände hinzu. Inzwischen forstet er gezielt wieder auf, züchtet ungekreuzte Wildschweine wegen des extrem geringen Cholesteringehaltes des Fleisches, Rinder, Ziegen, Schafe. Das alles würde man in Deutschland als reinste Bioproduktion bezeichnen, denn die Tiere ernähren sich ausschließlich von Weiden, Wald und Quellwasser. Nachgedüngt wird nicht, der Tierarzt ist nur selten zu Besuch.

Gestern war Simontag. Simon durfte den Tagesablauf komplett bestimmen. Er bekam das Frühstück ans Bett und auch gleich noch zum Frühstück eine Geschichte vorgelesen. Dann wurde am Computer gespielt – das Schachlernprogramm hat ihn voll im Griff, er ist nur schwer davon loszueisen….

bettfruhstuck.jpg Simon mit Paul

Danach wurde mit Lego gespielt und mit Beach-Ball-Schlägern Tennis. Zwischendurch gab es die Besichtigung eines Sägewerkes. sagewerk.jpg Freiluftsaegewerk

Jeder deutsche Arbeitsschutzverantwortliche hätte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen: unter freiem Himmel, in der prallen Sonne werden riesige Baumstämme mit dem Radlader auf eine frei stehende Bandsäge gewuchtet und dort mit Hebeln und Keilen durch die gerade einmal mit Handschuhen bewaffneten Arbeiter in Position gebracht. Dann werden – ohne Verspannung des „Werkstückes“ – Bohlen und Balken geschnitten. Das benzingetriebene Sägeband schwirrt ungesichert durch die Luft, die Arbeiter schieben den Schlitten mit der Säge per Hand über die Arbeitsbühne. Ein Höllenlärm, ohne Gehörschutz. Staub ohne Ende. Aber für Simon eine gute Gelegenheit, einmal Dinge zu beobachten, die in Deutschland nur hinter gut gesicherten Werkstatttoren stattfinden.

Wir hatten jetzt 3 Tage prallen Sonnenschein bei ca. 30°C. Heute morgen (02.02.) ist der Himmel bedeckt. Das passt zu unserem Vorhaben, uns vom hiesigen Polizeichef das Auto zu leihen und einen Ausflug nach Puerto Varas zu machen.