Claudia als Russlandjungfer bedurfte dringender Veränderung. So haben wir eine einwöchige Reise in das Venedig des Nordens gebucht und uns in das Hotelchen „Novelle Europe“ einquartiert. Das ist eigentlich eine große herrschaftliche Wohnung am Rande der City, die sehr nett und familiär betrieben wird.

Was sind die ersten Eindrücke von Sankt Petersburg, das ich zuletzt vor ca. 30 Jahren (noch als Leningrad) gesehen habe ?

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Die Stadt ist nach wie vor von ungeheurer Pracht geprägt. Über 70 Jahre Sozialismus haben eher eine Patina gebildet, weniger Lücken hinterlassen. Jetzt werden die Fassaden nach und nach saniert und man kann viel Stuck, viele Säulen und prächtigsten Jugenstil bewundern.

Nach wie vor gibt es auch noch das sowjetische Kuriosum, dass Frauen auf den Baustellen arbeiten.

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Wir waren in der Eremitage ( 5 Stunden Bilder ohne Ende….), in zahlreichen Kirchen und auch in der Peter und Paul Festung. Dort war Simon am meisten vom etwas heruntergekommenen Raumfahrtmuseum beeindruckt, denn er stand neben einer echten Sojus-Landekapsel.

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Die Lebensverhältnisse der Petersburger fallen sehr weit auseinander. Die Straßen sind voller protziger Limousinen, die alle ohne Katalysator durch die Gegend rasen und schier alles wild zuparken. Pelzbestückte Damen demonstrieren neuen Reichtum und Armut fällt nicht öfter ins Auge als in Berlin auch. Die Preise sind höher als in Berlin, aber bei Hochzeiten wird nicht gespart.
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Dann gibt es noch recht sozialisitsche Ecken.

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Und in der jetzigen Jahreszeit wird es schnell dunkel. Die Stadt hat viel Stein und viel Grau zu bieten, es gibt aber auch beeindruckend gepflegte Parks, auf die man beim Schlendern immer wieder stößt.

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Oben seht Ihr den Blick aus dem Fenster unseres Hotels auf die Majakowskaja und unten einen Blick auf das schier endlose Schnapsregal in der Kaufhalle nebenan.

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