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Ein schöner Sommer liegt hinter uns

 

 

Würden Sie da (siehe Bild unten) Urlaub machen wollen? Das diesjährigen Familientreffen hat uns ein Wochenende in einer Pension in Felgentreu (Brandenburg) beschert. Wer ostdeutschen Mief und das Gelände eines alten Landmaschinenbetriebes in sein Wochenende einbeziehen möchte, ist hier richtig.
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Auf dem benachbarten Truppenübungsplatz hat sich schon mancher mit fatalen Folgen verirrt. Nicht mal die Knochen sind übrig geblieben.
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Dann waren wir noch in Kassel.
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Bei der Dokumenta ging es zum Teil auch etwas verwirrend zu.
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Der Andrang war beachtlich.
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Glotzt nicht so romantisch! (Zitat Bertolt Brecht)
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Einige Bilder durften Karussel fahren.

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Weniger Andrang herrschte (jedenfalls an einem Sonntagabend) am Glashaus im Paradies in Jena. Die Installation von Ekkehard C. Engelmann (Jena) kann man inzwischen leider nur noch als Nachschau bei Huber & Treff in der Außenstelle Knebelstraße ansehen.

Auch dem Heimatdorf von Eric (Lützschena bei und inzwischen eingemeindet in Leipzig) haben wir mal wieder einen Besuch abgestattet. Dort hat unser Simon drei Wochen bei Oma und Opa verbracht. Der Kindergarten hatte zu. Am 1. September kommt Simon in die Schule.

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Das ist die Ruine der Sternburg-Brauerei. Das Haus der Großeltern ist (weniger imposant) einige Straßen weiter zu finden.

Am Wochenende waren wir in Polen

Auf dem Weg dort hin zunächst Station an der Nachbildung einer slawischen Burg in Raddusch. Leicht zu erreichen von der Autobahn 13 aus, südlich von Berlin.

 

Zwei Erkenntnisse: die Burg ist eigentlich aus Beton und birgt in ihrem Wall ein Museum über die Kultur der Slawen im heutigen Brandenburg. Das Reich der Slawen reichte einmal bis hinter Regensburg und umschloss auch weite Teile des Gebietes westlich des Harzes. Zweiter Aha-Effekt: Die Slawen hatten in der auslaufenden Bronzezeit mit einer selbstgemachten Klimakrise zu tun. Der exzessive Handel mit Bronzeartikeln und die dazugehörige Hüttenindustrie haben den Wäldern arg zugesetzt. Die Folge war eine Versteppung der Landschaft. Irgendwann hat man es dann nicht mehr geschafft, den Flugsand von Höfen und Feldern zu schippen und das Volk begann ein unfreiwilliges Nomadendasein. Die nächste Klimakatastrophe wir heftiger, denn für ein Nomadendasein im Weltall fehlen noch die technischen Voraussetzungen.

 

Eine freundliche Einladung bescherte uns ein Wochenende auf dem Schloss Ksiaz (ausgesprochen wird das „kschions“), Fürstenstein, südwestlich von Wrozlaw, (empfehlenswertes Hotel im Schloss, DZ ca. 70 € inkl. Frühstück). Nachdem ich in Lateinamerika immer den Sprachdeppen machen musste, konnte ich endlich mal mit „ausbaufähigen“ Polnischkenntnissen aufwarten, zumindest so lange, bis es an mir war, die Speisekarte zu übersetzen.

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Ksiaz – das ist ein Schloss mit ca. 400 Räumen und einer in den letzten Jahren des 2. Weltkrieges angelegten Bunkeranlage. Zahlreiche Häftlinge des KZ Groß-Rosen wurden hier totgeschuftet. Die Besitzerfamilie, deutscher Bergwerksadel, war bei Hitler in Ungnade gefallen, weil Söhne des Hauses auf englischer und französischer Seite gegen Hitler kämpften. Darauf hin wurde das Schloss enteignet und als Residenz für Hitler vorgesehen. Die meisten Teile des Gebäudes stammen vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Wenig stilechtes hat die Zeiten und die ständige Umbauerei überlebt.

 

Dennoch ein imposanter Bau, vor allem, wenn er durch ein Feuerwerk illuminiert wird.

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Den Samstagnachmittag verbrachten wir in Wrozlaw. Ich hatte die Stadt 25 Jahre nicht gesehen und war positiv überrascht, wie wunderbar sich alles verändert hat. Vielleicht hatte ich auch all zu düstere Erinnerungen, denn bei meinem letzten Besuch bin ich mit schwerer Kraxe an einem verregneten Tag durch die Stadt gelaufen, um trampend den nächsten Lift zu erwischen.

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Auf der Rückfahrt fanden wir dann noch das ultimative Zeichen dafür, das Polen kurz vor dem wirklichen Fortschritt steht. Immerhin wurde die Freiheit der Teletubbies gerade noch verteidigt!

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Am Sonntag dann eine ernüchternde Heimaterfahrung. Wir hatten Simon den Besuch der Förderbrücke F 60 bei Großräschen versprochen. Wir wussten aber nicht genau wo das ist und wurden vom Tankstellenpersonal glatt in das ca. 30 km entfernten Knappenrode geschickt. Der Schaden hielt sich in Grenzen. In der dortigen alten Brikettfabrik fanden die Fabrikfestspiele statt. Die seit den 20iger Jahren in weiten Teilen unverändert gebliebene Fabrik konnte besichtigt werden. Das war was fürs Auge und den Liebhaber alter Industriedenkmale. Simon war ebenfalls begeistert und den Besuch der Förderbrücke haben wir uns für später aufgehoben. Die ist übrigens tatsächlich bei Großräschen.

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