Muszyna hatten wir als Reiseziel ausgewählt, weil keiner von uns zuvor in den Beskiden war. Es ist aber auch der letzte Bahnhof auf der Strecke in die Slowakei vor der polnische Grenze. Und die fette durchgehende Bahnlinie auf unserer Reisekarte ließ auf regen durchgehenden Zugverkehr schließen.

 

Doch wieder einmal hat uns die Railroad-Map-Europe einen Streich gespielt. Wie wir gleich bei der Ankunft im Hotel erfuhren, gibt es weder grenzüberschreitende Busse noch Personenzüge. Die einzige Möglichkeit, mit dem Zug von Muszyna nach Kosice zu gelangen (ca. 100 km) geht so: zurück mit dem Zug nach Tarnow, dann nach Krakow, dann … naja, Ihr wisst schon, knapp 24h Reisezeit….

 

Aber die Frauen von der Rezeption versprachen sich zu kümmern. Und tatsächlich: heute morgen nach dem Frühstück sprach uns die Managerin des Hotels, Frau Bernadeta Zygmunt, in fließendem Englisch an. Sie hatte mit dem Taxifahrer des Hauses einen Preis verhandelt, bei dem wir nicht nein sagen konnten. Und so war unsere Transport nach Plavec, der nächsten Station auf slowakischem Gebiet gesichert. Und wir hatten darüber hinaus noch bis 15.00 h Zeit, etwas den Ort Muszyna zu erkunden. Hier gleich mal ein Eindruck: edle Investruine neben unserem schicken Hotel.

 

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Wer Oberhof im Thüringer Wald kennt oder Kitzbühl, der braucht jetzt nicht weiter lesen, vor allem dann, wenn er diesen Orten nicht so wahnsinnig viel abgewinnen kann.

 

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Die gesamte Region ist voll auf Wintersport getrimmt, ein Hotel verdrängt das andere. Und auch wir waren in einer kleinen, feinen Bettenburg mit viel Edelkitsch gelandet, mit allen Symptomen der Nebensaison: günstige Preise, Großeltern mit Enkeln, junge Familien, Kinderreisegruppen, Werbung für Kongresse, Spa und Nordic-Walking.

 

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In dem Ort gibt es eine schöne Promenade entlang der Muszynka, einem kleinen Nebenfluss des Poprad, der aus der Slowakei ins Land kommt. Die ist verziert mit diversen Spielplätzen und einem Fitnessparcour. Im Ort selbst alles was zur Grundversorgung von Sportfreunden erforderlich ist. Außer dem Heimatmuseum und der Burgruine auf dem Berg keine kulturellen Herausforderungen. Hier Freunde des Wassersports in der Muszyna:

 

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Herausfordernd war lediglich das Gewitter, in das wir auf dem Weg zurück ins Hotel gerieten. Es hörte einfach nicht auf zu gießen. Erst standen wir optimistisch unter großen Buchen, dann durchnässt in einem Cafe.

 

Der Bahnhof in Plavec ist riesengroß. Vor allem die Wartehalle hinterlässt einen grotesken Eindruck.

 

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Ein alter Grenzbahnhof, gelangweilte Rangierer, Verlassenheit. Wir haben die noch nassen Sachen zum Trocknen auf den Bänken ausgebreitet, dann stiegen wir in einen klimatisierten Dieseltriebwagen nach Poprad. Wir fuhren durch schöne Täler und sahen sehr lange die Hohe Tatra im Hintergrund.

 

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Poprad hat einen recht mondänen Bahnhof, ganz modern und gut in Schuss. Mit dem Ort verbinden sich einige schöne Erinnerungen, denn mehrmals haben wir hier mit der Familie, so vor etwa 40 Jahren Urlaub gemacht: Wandern in der Tatra.

 

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Und jetzt werden die Farben des Tages wärmer. Wir sitzen im komfortabelsten Zug der ganzen bisherigen Reise: 1. Klasse, Schnellzug von Bratislava nach Kosice. Mit uns im Waggon einige Geschäftsreisende. Offenbar genießt die Eisenbahn in der Slowakei noch einiges Ansehen.

 

Aber noch edler ist das Hotel in Kosice, in dem wir soeben gelandet sind. Unsere Empfehlung: Golden Royal

 

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