Seit knapp zwei Tagen weilen wir in Kosice. Hier haben wir gezielt Station gemacht, denn die Stadt wird Kulturhauptstadt Europas 2013.

 

Daher: spätestens 2013 auf nach Kosice! Es lohnt sich! Die Stadt in der südöstlichen Slowakei ist übrigens von Berlin aus mit dem Zug recht gut zu erreichen, Flieger geht natürlich auch.

 

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Nähert man sich der Stadt aus der Ferne, prägen zunächst mal ausschweifende Plattenbausiedlungen das Bild.

 

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Aber dann betritt man eine zauberhafte Altstadt. Die Straßen sind weitgehend quadratisch angeordnet und die Häuserblocks werden darüber hinaus in Ost-West-Richtung von breiten Passagen durchzogen, die teilweise überdacht sind.

 

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Der Autoverkehrs ist in der Innenstadt auf wenige Einbahnstraßen verbannt und man kann herrlich durch die Straßen schlendern.

 

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Das haben wir denn gestern auch getan. Auffällig ist zunächst das prächtige Stadttheater, vor dem es einen musikalischen Springbrunnen gibt, dessen Fontänen im Rhythmus der Musik hin und her taumeln. Von weitem hört man das schon. Es wird eine Art Entspannungsmusik gespielt, wie ich sie des öfteren bei meiner Fußpflegerin höre: Black Magic Women für Panflöte, regionaltypisches eben. Das stört aber die Kinder beim Planschen nicht.

 

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Die Häuschen haben meistens nur zwei Geschosse, sind alle sehr schön saniert, alles wirkt schon sehr ungarisch, was bei der wechselvollen Geschichte der Stadt kein Wunder ist. Und das Stadtbild ist nicht ganz so kaputtreklamt wie in Polen. Alles erinnert sehr an die KuK-Zeit. Neben Klassizismus und Barock gibt es auch schönen Jugendstil zu bewundern.

 

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Saniert wird gerade auch der gotische Dom, auf dessen Turm wir gestiegen sind.

 

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Ich will aber nicht immer nur über Historisches schreiben: daher hier mal ein Blick auf das Dach der modernen Shopping-Mall am Rande der Altstadt.

 

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Es gibt eine irre Zahl an Cafes und Bars. Wir haben diverse Cafes besucht – aber vor allem deshalb, weil es in den meisten wirklich nur Cafe und nichts anderes gibt, höchstens noch einige weitere Getränke, aber keinen Kuchen, keine Baguettes, nicht mal ein lumpiges Sandwich. Für die Nachmittagstorte waren wir daher einige Zeit unterwegs. Schön war es trotzdem, man kann ja hier seit 2011 in Euro bezahlen und freut sich daher sofort und ohne Umrechnerei über die günstigen Preise.

 

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Tja, und warm war es auch wieder.

 

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Trotzdem werden hier noch viele Restauranttester gesucht, womit ich hier und heute die einschlägig bekannten Friedenauer/innen aufrufe, meine hier begonnene Arbeit spätestens 2013 fortzusetzen.

 

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Gestern Abend haben wir als Vorgriff auf das Kulturstadtjahr ein Konzert mit Paul Shapiro (USA,Sax) besucht, der eine wirklich heftige Mischung aus Klezmer, Balkan und allerlei Amerikanischem hingelegt hat, die nicht aufgesetzt und kitschig daher kam, ausschließlich aus Eigenkompositionen bestand und mit einer hervorragenden Band aus Musikern der Region vorgetragen wurde.

 

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Mit der Straßenbahn bin ich heute mit Claudia (Simon blieb im Hotel) zum jüdischen Friedhof gefahren. Er ist Teil des neuen Friedhofes und vergleichsweise groß. Dass die jüdische Gemeinde an Mitgliedern verliert, sieht man am Zustand der Gräber. Vor zehn Jahren wurde auf diesem Friedhof einmal spektakulär randaliert. Es gibt eine Gedenktafel für diejenigen, die danach Geld für die Restaurierung spendeten. Aber jetzt sind die Gräber über weite Strecken vom Gras überwuchert.

 

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