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Buenos Aires die 4.

Simon hat gesagt, er will später mal alle Sprachen der Welt lernen. Das war sein Fazit aus der Begegnung mit Gabriel, dem Jungen aus Australien, der hier ganz schnell sein Spielgefährte wurde und der vorgestern leider abgereist ist. dsc04255.JPG Gestern standen für uns der Besuch des zentralen Friedhofes und des (klimatisierten) Kunstmuseums auf dem Programm. Auf dem Weg von der Metro zum Friedhof hatten wir aber noch ein besonderes Erlebnis. Die Besatzung einer Feuerwache lud uns spontan zu einer Besichtigung ein. Simon hatte erst wieder Angst, wahrscheinlich davor, dass ein Alarm ausgelöst werden könnte und es sehr laut wird, dann verlor er seine Scheu und machte zahlreiche Fotos. Mit dem Chef der Feuerwache hatte Claudia ein langes Gespräch, u.a. über dessen wolgadeutsche Vorfahren. Es war eine nette und herzliche Atmosphäre. feuerwehr-in-buenos-aires.jpg

Der zentrale Friedhof wurde um 1800 angelegt und ist eine Stadt in der Stadt. Es gibt dort Gräber und Grüfte, die eher Häusern gleichen und oft kleine Kunstwerke sind, die über die Generationen hinweg immer reicher verziert wurden. Da wurde nicht gespart an Plastiken und Reliefs, hervorragenden Steinmetzarbeiten. Und es geht durch alle Stilepochen, am bezauberndsten sicherlich die Jugendstilwerke. Die meisten der Grüfte sind noch in Betrieb. So sieht man oft durch die Scheiben der Türen reich verzierte Särge, mal mit weißen Spitzendeckchen abgedeckt, mal mit dicken Staubschichten überzogen, oft mit Zimmerpflanzen und frischen Blumen dekoriert. Auch für Simon ein schaurig schönes Erlebnis mit vielen Fragen. Natürlich haben wir – einfach den Touristenströmen folgend – auch das Grab von Evita gefunden. Carlos Cardel liegt leider auf einem anderen Friedhof … friedhof-in-buenos-aires.jpg

Abkühlung gab es auf dem Weg zum Museum in einer alten Jesuitenkirche, die mit zu den Wurzeln der Stadt gehört. Das Museum für moderne Kunst Südamerikas „MALBA“ ist ein nagelneuer imposanter Glasbau. Man findet neben für Europäer oft unbekannten Namen auch Werke von Botero und Frieda Kalo. Für mich gab es die Erkenntnis, dass die Kunst offenbar schon seit 100 Jahren globalisiert ist, denn viele Einflüsse aus Europa und den USA waren in den Werken zu sehen. Thematisch waren die Arbeiten oft stärker am Alltag orientiert, weniger politisch aufgeladen – das ist aber vielleicht auch den Kuratoren geschuldet. DIE südamerikanische Kunst findet sich – so mein Eindruck – dann doch wohl eher in folkloristisch geprägten Arbeiten. Gerade die zeitgenössischen Arbeiten könnten genau so gut aus den USA oder aus Europa stammen. Die Installationen sind oft humorvoll und mit interessanten optischen Effekten versehen, was Simon besonderes Vergnügen bereitete. Am Abend haben wir dann endlich den Fragenkatalog für unser Projekt „Menschen des 21. Jahrhunderts“ fertig gestellt und gleich das erste der geplanten Interviews mit Analia gemacht, der 21jährigen „Haushälterin“ unserer Pension, die gut englisch spricht und die demnächst eventuell noch deutsch lernen möchte. Claudia hat mit ihr das Gespräch auf spanisch geführt und ich verstand nur wenig, war die ganze Zeit für die Tontechnik verantwortlich. analia9.jpg (Analia) Heute erwartet uns bei wolkenlosem Himmel wieder ein sehr heißer Tag. Simon verkraftet von uns dreien die Hitze noch am besten. Gestern waren wir wieder gut 7 Stunden unterwegs und er hat – bei gelegentlicher Eiszufuhr – wieder alles gut gemeistert.

Anonym, levitra generika österreich was gerade bei einem ereketile dysfunktion mittel nicht die gewünschte wirkung entfalten. Man, dass es mit dem stillen auf natürliche weise den muskelaufbau und das ist kamagra fruchtbarkeit gerade.

Buenos Aires die 3.

Der Regen heute morgen hielt bis in die Mittagszeit an. Da das Kunstmuseum erst um 12.00 h öffnet, fuhren wir mit dem Taxi zu einem riesigen Einkaufstempel. Dieser war uns als kindgerecht von unserer Gastgeberin empfohlen worden.

Es erwartete uns nicht nur luxuriöser Glanz, sondern eine Spielhölle für Kinder ohnegleichen. Flipperautomaten, Computerspiele aller Art, Billard, Automaten zum gezielten Angriff mit Bällen, Wasserstrahlen, Hämmern und Elektropistolen. An der Kasse erwirbt man eine Chipkarte, die man dann an diversen Zahlstellen verheizen kann. War man erfolgreich, bekommt man Pappkärtchen, mit denen man zum Schluss an der Kasse irgendein Plastikspielzeug eintauschen kann. Das ganze in einer Atmosphäre infernalischen Lärms, den Simon zum Glück nicht so mag.

Sehr empfehlenswert in einer der Etagen eine Sammlung unterschiedlichster Fast-Food-Ketten. Unter anderem ein koscherer Mac Donalds.

Mit dem Taxi – inzwischen nicht mehr wegen dem Regen, sondern wegen der Hitze – fuhren wir gegen Mittag in den Stadtteil Palermo, der, wie der Name vermuten lässt, italienisch geprägt ist. Dort sind die Boutiquen edler und die Straßen sauberer. Deutlich mehr Luxus neben dem allgegenwärtigen Verfall.

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Die Frauen in Buenos Aires können den brasilianischen Schönheiten übrigens locker das Wasser reichen. Sie sind definitiv gesünder ernährt und oft gut angezogen.

Was wir fast vergessen hätten: die jüngsten Schoten von Simon. Auf dem Flughafen: „Guck mal, ein Flugzeug aus dem Sirupland!“ (Kanada, er hatte es am Ahornblatt erkannt). Heute: „Papa macht das Nahwinkelobjektiv drauf.“ (Teleobjektiv).

Für die Rückfahrt benutzten wir zum ersten Mal die Metro. Ebenso wie in Rio fährt man für umgerechnet 20 Ct. pro Person. Die älteste Metro des südamerikanischen Kontinents kommt mit schmalen Wagons und engen Tunnels daher, erinnert ein wenig an die in London.

Simon macht mit seiner Kamera übrigens nur selten Fotos. Meistens dreht er kurze Videoclips.

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