Keine Insel, aber der Ort mit dem Sommerhaus Pablo Nerudas. Das Anwesen liegt an einem besonders schönen Teil der felsigen Küste inmitten anderer Feriendomizile. Neruda hat das Haus je nach Lust und Kassenlage um diverse Anbauten ergänzt und dort u.a. seiner Sammelleidenschaft Raum gegeben. Die Seefahrt hatte es ihm angetan: Galionsfiguren, nautische Instrumente, Buddle-Ships, Schiffsmodelle.

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Neruda ist in diesem Haus gestorben, und nach dem Abtritt Pinochets wurde auch seinem Wunsch stattgegeben, dort begraben zu sein. Alles ist sehr authentisch und die Touristen werden – wie beim Arbeitsamt mit Nummernversehen – einzeln bzw. in kleinen Gruppen durch das Anwesen und seine Räume geführt. Heute morgen (07.02.) waren wir nach einem schönen Frühstück erst mal baden, in einer donnernden Brandung, die jedem deutschen Bademeister den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hätte.

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Dass das ein gefährliches Unterfangen war, konnten wir am späten Nachmittag life vom Hotelfenster verfolgen. Zwei junge Männer hatten sich mit Ihren Wafeboards zu weit nach draußen gewagt und wurden abgetrieben. Der Rettungsschwimmer vom Strand war bei ihnen, konnte allerdings auch nichts mehr ausrichten. Hilflos hingen sie an ihren Plastikbrettchen. Erst kreuzte die Feuerwehr am Strand auf, dann kam ein Hubschrauber mit einem Kampfschwimmer im Neoprenanzug. Der sprang ins Wasser, kettete zwei der Opfer an ein Seil und diese wurden dann über dem Wasser baumelnd mit dem Hubschrauber zum Strand geflogen, wo sie abgesetzt wurden. Der Rettungsschwimmer wurde noch ein Stück von dem Kampfschwimmer begleitet, dann erreichte er schwimmend das Ufer. Zuletzt wurde der Kampfschwimmer vom Hubschrauber aus dem Meer gefischt.

Mein Teleobjektiv hat gute Dienste geleistet, danach konnten wir uns die Bilderserie am Laptop ordentlich vergrößert noch mal in Ruhe ansehen.

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Gegenwärtig diskutieren wir den zweiten Abend in Folge die zukünftige Fahrtroute. Wir wollen auf jeden Fall noch nach Argentinien. Die weite Route über den Norden (Antofagasta – San Pedro – Salta) ist sehr, sehr lang, überwindet die Anden aber auf asphaltierter Strecke in nur 2.700 m Höhe.

Die von uns favorisierte, deutlich kürzere Route führt über den Paso de San Francisco, verläuft über eine als gut beschriebene Schotterpiste und erreicht eine Höhe von 4.748 m. Diese Strecke hat auf chilenischer Seite keine Tankstellen und keine Orte für längere Zwischenstopps. Daher ist eine Gewöhnung an die große Höhe durch Zwischenübernachtungen nicht möglich. Das macht vor allem Claudia Sorgen wegen der „Höhenkrankheit“ (Übelkeit wegen Sauerstoffmangel).

Die bequemste und allerkürzeste Route führt von Los Angeles (nördl. von Santiago) direkt nach Mendoza durch einen Gebirgstunnel. Dann müssten wir allerdings auf argentinischer Seite zusätzlich viele Wege doppelt fahren (hin und zurück), was mir besonders widerstrebt.

Wir hoffen, dass wir in den nächsten Tagen kompetente Ratgeber ausfindig machen können. Oder habt Ihr einen Tipp für uns?