Unseren letzten Tag in Mendoza hatten wir mit einem kleinen Stadtbummel begonnen. In einem Spielzeugladen spendierten wir Simon einen sehr schönen Baukasten, mit dem man verschiedenen Figuren und Fahrzeuge bauen kann und der wesentlich intelligenter als das hier übrigens nicht erhältliche Lego konzipiert ist.

passage-in-mendoza.jpg

Dann besuchten wir die Markthalle, von der nach drei Erdbeben bzw. Umbauten leider nur noch wenig historische Substanz übrig ist.

Ganz in der Nähe deckten wir uns in einem Souvenirladen noch mit Utensilien für die Bereitung von Mate-Tee ein, auch einen großen Karton bekamen wir dort.

simonkarton.jpg

Wir verlassen am 20.02. Mendoza bei Nieselregen und machen einen Zwischenstopp in Jujan de Cuyo um dort das regionale Kunstmuseum zu besichtigen. Es befindet sich in einem gigantischen Sommerhaus, welches durch eine Großgrundbesitzerfamilie zu Beginn des vorigen Jahrhunderts errichtet wurde.

kunstmuseum.jpg

Die Idee, daraus ein Museum zu machen, kam von dem argentinischen Maler Fernando Farder, der in München Kunst studiert hatte. Der stark von der Münchner akademischen Schule, aber auch vom Impressionismus beeinflusste Maler hatte zuvor schon zahlreiche Räume des Hauses bemalt und schließlich die Tochter des Besitzers geheiratet. Die meisten der ausgestellten Bilder stammen von ihm. Daneben sind Arbeiten vor allem aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zu sehen, ausschließlich von argentinischen Künstlern. Alles wirkt sehr europäisch.

Dann nahmen wir die Passroute nach Chile. Die Straße windet sich sanft und hat zahlreiche Tunnel. Sie verläuft parallel zum Rio Mendoza und zu einer leider stillgelegten Transandenbahn, die als Schmalspurstrecke offenbar keine Zukunft mehr hatte.

andenpass.jpg

Unser Hotel ist das Grand Hotel und stammt aus den fünfziger Jahren. Es wurde erst vor zwei Jahren – leider nicht mit glücklicher Hand – saniert und neu eröffnet. Vom Glanz der Bauzeit gibt es nur noch Spuren, die man sogar in einem kleinen Hotelmuseum besichtigen kann, in dem es alte Gästelisten, das ursprüngliche Geschirr und den Stuhl des vormals existierenden Hotelfriseurs zu besichtigen gibt. Die Räume sind – anders als in zeitgenössischen Hotels außergewöhnlich groß und haben riesige Einbauschränke.

Am beeindruckendsten sind die noch aus den 50iger Jahren vorhandenen Möbel.

Im Hotel gibt es auch eine Kegelbahn. Die wollte Claudia mit Simon ausprobieren. Die Barfrau sagte „…der Junge kommt gleich…“. Claudia dachte zum Anschalten, aber nein, der Junge, der ansonsten als Gepäckträger arbeitet, war auch für das Aufstellen der Kegel verantwortlich. Das etwas merkwürdige Vergnügen kostete 3 Peso, also umgerechnet 80 Cent für 10 Wurf.

Heute Abend wollten wir von hier aus das Paket nach Deutschland aufgeben. Doch als wir zur Post kamen wurde uns erklärt, vor hier aus dürften nur Auslandspakete bis 2 kg abgefertigt werden. Wir hatten 6 kg zusammengepackt… Jetzt wird es einen 2. Versuch in Chile geben, denn für morgen ist Rafting angesagt.