Monat: März 2007

Palo Alto

Der 14.03. war wieder ein sonniger Tag. Wir besuchten das Cable-Car-Museum, welches sich in der Antriebsstation für sämtliche Bahnen in der Stadt befindet.

cablecarmuseum.jpg

Dann schlenderten wir durch eine superedle shopping-Mall (Northstorm). Fast eine Stunde stöberten wir dort in einer Buchhandlung herum. Simon verschwand wie immer in der Kinderbuchabteilung.

drei.jpg

Das Museum für moderne Kunst hatte leider geschlossen, aber wir sahen einige andere Galerien und besuchten das gegenüber liegende Yerba-Buena-Center, ein riesiger Kultur-Komplex mit Theater, Eisbahn, Schwimmbad, Konferenzsälen und Ausstellungsräumen. Dann versanken wir im Museumsshop des Kunstmuseums, der einer mittleren Kaufhalle gleicht und in dem an stundenlang sitzen und blättern kann. Dort haben wir, während Simon wie festgenagelt vor einem Monitor saß, die ersten kleinen Geburtstagsgeschenke gekauft. Am Nachmittag fuhren wir mit dem Zug nach Palo Alto. Mit dem Betreten des Bahnsteiges war es wie in Buenos Aires, erst kurz vor der Abfahrt des Zuges wurde eine Glastür zum Bahnsteig geöffnet, an der man das Ticket vorzeigen musste. Dann rumpelte der Zug auf altersschwachen Gleisen durch die Vororte von San Francisco. Am Bahnhof holte uns Philipp ab, ein Freund aus Berlin. Er hatte noch etwas zu tun, so dass wir ein wenig durch die Hauptstraße von Palo Alto schlenderten. Wir saßen in einem Tee-Haus und von zwölf Gästen starrten 11 arbeitend in den Laptop. Keiner sprach mit dem Nachbarn, vereinzelt wurde telefoniert.

appleshop.jpg Mitten im Silicon Valley besuchten wir auch einige historische Orte. So z.B. den allerersten Apple-Store und die berühmte Garage, in der 1938 Hewlet-Packard gegründet wurde.garage.jpg Dann empfingen uns Judith und Philipp in ihrem sehr schönen Häuschen mitten in Palo Alto. Dort verbrachten wir einen netten, und dank Leoni (eins) und Yannis (zweieinhalb) durchaus auch turbulenten Abend. Die vier fliegen heute für zwei Wochen nach Deutschland und gönnen uns den Luxus, ihr Haus während der nächsten Tage als Basislager nutzen zu dürfen. Das ist einfach Superklasse, Ihr Lieben! Die beiden Großen versorgten uns darüber hinaus mit Ausflugstipps, Kartenmaterial und Einkaufsempfehlungen. Also steht einem grandiosen Ausklang unserer Reise nichts mehr im Wege.

Golden Gate

Heute sind wir mit der Cable-Car gleich zu Fishermans Wharf gefahren, dem alten Hafendistrict. Die Fahrten mit der Cable-Car sind immer amüsant, denn die Besatzung besteht regelmäßig aus unterhaltsamen und leutseeligen Typen. Heute fuhr hinter der Bahn längere Zeit ein Auto her, wir standen auf dem hinteren Perron. Plötzlich sprang eine Frau aus dem Auto, rannte während eines Stopps zu uns und drückte Simon ein sehr schönes Bilderbuch mit einer Geschichte über die Cable-Car in die Hand. Wir waren platt. Dann haben wir Fahrräder ausgeliehen, für Simon einen Nachläufer, und sind zu einer Fahrradtour nach Sausalito aufgebrochen, einem kleinen Vorort im Norden von San Francisco, den man erreicht, in dem man einen schönen Radweg an der Küste entlang fährt und dann die Golden-Gate-Brücke nimmt, die eine extrabreite Spur für Fahrräder und Fußgänger hat. Das hat Simon sehr gefallen, er musste auch ordentlich mitstrampeln, denn um auf die Brücke zu kommen, muss man mächtige Steigungen überwinden.

goldengate.jpg

Die Brücke selbst steckte immer ein wenig im Nebel, der stetig vom Pazifik in die San Francisco-Bay hereinzieht. An der Brücke ist eigens ein Nebelhorn angebracht, das regelmäßig tutet. Am Brückengeländer gibt es darüber hinaus Notfall- und Seelsorgetelefone.

sausalito.jpg

Sausalito ist ein nettest Städtchen mit schicken Villen und Boutiquen. In einem Spielzeugladen haben wir eine Überraschung für Niklas, Simons Kindergartenfreund, gekauft. Nach 26 km auf dem Rad kamen wir dann ziemlich geschafft an der Verleihstation an. Für den Rückweg zum Hotel nahmen wir die Tram und fuhren mit einem historischen Wagon aus Mailand. Ich wollte es am Abend noch mal wissen und bin mit dem Bus ins japanische Viertel gefahren. Doch dort gab es nur Souvenirs und Restaurants, aber nicht den von mir erhofften Canon-Shop. Grundsätzlich könnte ich hier bis zur völligen Erschöpfung durch die Straßen bummeln. Die Stadt ist einfach wunderbar. Sie ist modern und traditionsbewusst zugleich. Oft fühle ich mich an Bilder von Edward Hopper und an alte Fotografien erinnert, so auch durch das Interieur in unserem Hotel. Die Häuser sind auffallend solide gebaut, die Gebäude aus den 30iger Jahren zeugen von einer großen Blüte der Stadt. Erstaunlicherweise hat niemand die vielen kleinteiligen Bauten den Spekulanten in den Rachen geworfen, so wie dies in vielen Städten der gebrauchten Bundesländer in Deutschland in den 60iger Jahren geschah. Auch die wunderbaren Küsten sind nicht den Hotelketten zum Opfer gefallen und wirken ein wenig wie alte Bäderorte. Die eigentliche Innenstadt blieb von Stadtautobahnen verschont. Das öffentliche Nahverkehrssystem (U-Bahn, Busse, S-Bahn, Straßenbahn, Cable-Car) kann als vorbildlich bezeichnet werden.

poststreet.jpg

Copyright © 2024 Reisebilder – Claudia, Simon, Eric

Theme von Anders Norén↑ ↑